Das Brünner Messegelände gehörte zu den bedeutendsten funktionalistischen Gebäudekomplexen der Welt. Heute bietet es eine Ausstellungsfläche von bis zu 190 000 m2.
Das Messezentrum wird derzeit von der Gesellschaft „Veletrhy Brno“ (Messe Brünn) betrieben, die hier ganzjährig Ausstellungen, Messen, Shows, Konzerte und weitere Veranstaltungen organisiert. Zu den größten gehören die Internationale Maschinenbaumesse (Mezinárodní strojírenský veletrh) und die Landwirtschaftsmesse Techagro.
Am Ende des 19. Jahrhunderts war Brünn eines der wichtigsten Industriezentren der Habsburger Monarchie. Die Bauvorbereitungen für das Messegelände begannen damals noch zu Zeiten Österreich-Ungarns, allerdings wurden diese vom 1. Weltkrieg unterbrochen. Die Bestrebungen um ihren Bau ließen kurzzeitig nach, aber im Jahr 1923 nutzten die Vertreter der hiesigen Industrie- und Geschäftskreise die Entscheidung aus, dass in Brünn anlässlich des 10. Jahrestages der Gründung der Republik eine große Ausstellung stattfinden sollte. Das Projekt fand Unterstützung, die Stadt kaufte Grundstücke auf, die bis dahin als Bauer-Rampe bekannt waren, und schrieb einen Architektenwettbewerb aus, bei dem der Entwurf von Josef Kalous gewann. Hauptmotiv war der monumentale kreisförmige Eingangsbereich, von dem aus zwei breite Promenaden abliefen, die von den einzelnen Pavillons gesäumt wurden, die nach Kalous’ Konzept von anderen Architekten ausgearbeitet wurden.
Der Bau begann Ende 1926 und die Arbeiten schritten relativ schnell voran. Der gesamte Komplex wurde in knapp anderthalb Jahren fertiggestellt. Am 26. Mai 1928 fand die feierliche Eröffnung statt. Die Ausstellung der zeitgenössischen Kultur in der Tschechoslowakei lockte bis September desselben Jahres mehr als 2,5 Millionen Besucher an.
Während der Okkupation wurde das Gelände von der deutschen Armee in Beschlag genommen und gegen Kriegsende schwer beschädigt, so dass man seinen Abriss in Erwägung zog. Aber 1947 wurde mit der Renovierung begonnen. Von den ursprünglichen Pavillons sind heute nur wenige erhalten.
Die erhaltenen Gebäude von 1928 und einige bedeutende Objekte späteren Datums stehen heute unter Denkmalschutz. Auf dem Gelände befinden sich auch mehrere Skulpturen. Die bekannteste ist die allegorische Skulptur „Neues Zeitalter“ (Nový věk) von Vincenc Makovský, die von der Weltausstellung Expo 1958 hierher gebracht wurde, wo sie den Großen Preis gewann.
Achtung: Das Brünner Messegelände ist nur während der Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Bestandteile der Route
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Brünner Messegelände
Eine der bedeutendsten funktionalistischen Sites
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Pavillon A
Die Dominante des Geländes trug ursprünglich den Namen Industrie- und Handelspalast (Palác průmyslu a obchodu)
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Pavillon B
Das Gebäude besteht aus einer Vollglas-Stahlkonstruktion
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Pavillon C
Vierstöckiges Gebäude mit Kaufhaus-Interieur
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Pavillon G
Das interessanteste Bauelement des Pavillons ist der 45 Meter hohe Turm
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Pavillon P
Der neueste Pavillon ist auch der größte auf dem Messegelände
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Pavillon Z
Die Kuppel des Pavillons beherrschte das Panorama des westlichen Teils
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Kino – Theater – Café
Ein Saal für mehr als 800 Zuschauer
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Bauer-Schlösschen (Bauerův zámeček)
Das Schlösschen ist das älteste Bauwerk auf dem Brünner Messegelände
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