BRÜNN UND SEINE UMGEBUNG IM FILM

Poslední aristokratka (Die letzte Aristokratin)

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  • Filmkomödie von Jiří Vejdělek

  • Hynek Čermák, Yvona Stolařová, Tatiana Dyková und weitere

  • Drehorte in Südmähren: die Schlösser Milotice, Rájec nad Svitavou und Jaroslavice

ÜBER DEN FILM

Der gebürtige New Yorker Frank (Hynek Čermák) erhält dank seiner adligen Vorfahren den alten Familiensitz – das Schloss Kostka. Der Nachkomme von Emigranten macht sich so nach mehr als vierzig Jahren gemeinsam mit seiner Tochter Mary (Yvona Stolařová) und seiner temperamentvollen Frau Vivien (Tatiana Dyková) auf den Weg nach Tschechien. Die frischgebackenen Aristokraten haben keinerlei Kenntnisse über die örtlichen Gegebenheiten und keinerlei Erfahrungen mit der tschechischen Realität, die ehemalige Heimat und das Schlossleben kennen sie nur aus alten Erzählungen von Verwandten. Die Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Rückgabe des Eigentums erledigt für sie der Anwalt Benda (Vojtěch Kotek). Bei der Ankunft stellt die Familie fest, dass sich das Schloss in einem Zustand des allmählichen Verfalls und abseits jeglicher gesellschaftlicher Veranstaltungen befindet. Die einzigen ständigen Bewohner des Schlosses sind der rückständige Kastellan Josef (Martin Pechlát), die gutherzige Haushälterin Frau Tichá (Eliška Balzerová) und der hypochondrische Hausmeister Krása (Pavel Liška). Während die Belegschaft des Schlosses Kostka langsam aus dem Schlaf der postrevolutionären neunziger Jahre erwacht, steht die Familie Kostka vor einer schwierigen Wahl: soll sie die über Generationen erbaute Villa verkaufen und nach Amerika zurückkehren, oder versuchen, das Schloss Kostka zu retten. Der Film entstand nach dem gleichnamigen Buch von Evžen Boček.

  • Spielfilm
  • Tschechien, Slowakei / 2019
  • Dreharbeiten in Südmähren: die Schlösser Milotice, Rájec nad Svitavou und Jaroslavice
  • verwendetet Fotografien: Evolution Films
  • Drehbuch und Regie: Jiří Vejdělek
  • Darsteller: Hynek Čermák, Tatiana Dyková, Yvona Stolařová, Eliška Balzerová, Martin Pechlát, Vojtěch Kotek, Pavel Liška, Zdeněk Piškula, Tatiana Pauhofová, Zdenka Procházková, Petr Nárožný, Dana Syslová und weitere

ÜBER DIE DREHORTE

Schloss Milotice

Das Heimatschloss des Kastellans und Autoren der Buchvorlage Evžen Boček ist ein einzigartig gut erhaltener Komplex aus Barockbauten und Gartenarchitektur. Die Installationen auf dem Schloss bieten einen Einblick in die Lebensweise und Gewohnheiten der letzten Besitzer des Adelsgeschlechts Seilern-Aspang.

Die letzten privaten Inhaber des Schlosses Milotice war das Adelsgeschlecht Seilern, deren Eigentum auf Grundlage der Beneš-Dekrete konfisziert wurde. Der Öffentlichkeit wurde das Schloss im Jahre 1948 zugänglich gemacht. Ungefähr ab Mitte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts kam es zu Umgestaltungen der Innenräume. Im Jahr 1974 war die neue Installation fertig und bot den Besuchern einen stilisierten Besichtigungsrundgang, der die Epoche des Barocks betont, die für Milotice aus gesellschaftlicher Sicht am bedeutsamsten war.

Im Jahr 2005 wurden die Innenräume des Schlosses Milotice mit dem Ziel umgestaltet, den repräsentativen Schlossräumen wieder das Aussehen zu verleihen, das sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten, als das Schloss noch von dem Adelsgeschlecht Seilern-Aspang bewohnt wurde. Der Rundgang durch die Innenräume bietet so auch einen Einblick in den Schlossalltag zur Zeit seiner letzten privaten Eigentümer.

Schloss Rájec nad Svitavou

Das klassizistische Schloss französischer Art erbauten in den Jahren 1763-1769 die Angehörigen des Adelsgeschlechts Salm nach den Plänen des französischen Architekten Isidor Amando Canavela. Die Schlossinterieure zeichnen sich durch den Reichtum an Möbeln aus, insbesondere durch eine große Sammlung an orientalischen Porzellan und Grafiken und eine Sammlung an Kristallbechern aus der Zeit des Manierismus.

Das staatliche Schloss Rájec nad Svitavou  ist ein nationales Kulturdenkmal, das sich auf einer Anhöhe in unmittelbarer Nähe des Ballungsraums Rájec-Jestřebí befindet und den Namen der ursprünglich eigenständigen Gemeinde Rájec Svitavou trägt. Es ist eines der architektonischen Schmuckstücke von Mähren und auch ein aussagekräftiges und gleichzeitig außergewöhnliches Beispiel eines repräsentativen Landhaussitzes im Stil der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es befindet sich in staatlichem Besitz (verwaltet vom Nationalen Denkmalamt) und ist für die Öffentlichkeit zugänglich.

ETWAS INTERESSANTES ÜBER DIE DREHARBEITEN

Der Autor der Vorlage Evžen Boček ist der am längsten amtierende Kastellan des 20. Jahrhunderts, auf dem Schloss in Milotice ist er seit mehr als 27 Jahren tätig. Hier wurde in den Räumen der Schlossküche gefilmt, deren für den Film benötigten Umgestaltungen vom Kastellan erhalten werden. Gedreht wurde auch im Freskensaal, in der Bibliothek, im Billardraum und im Innenhof. Die Außenbereiche des Schlosses Kostka mussten die Filmemacher jedoch woanders finden. Sie brauchten nämlich eine verschneite Landschaft und eine verwüstete Schlossfassade, was jedoch Milotice mit seiner schönen restaurierten Fassade in der sonnigen Landschaft Südmährens nicht bieten konnte.

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